Eckhard Kruses Seiten
3D/Effekte
Wie bringt man Kartoffeln das Laufen bei?
Die Welt wird gewaschen, ein Dinosaurier duckt sich vor einer heranfliegenden Riesenunterhose, Kartoffeln rächen sich an ihrem Koch - bei meinen Kurzfilmen spielen computergenerierte Effekte oft eine besondere Rolle: Zum einem, um Geschichten zu erzählen, bei denen der Alltag aus dem Ruder läuft, zum anderen, weil es einfach viel Spaß macht.


Ich möchte hier ein bisschen neugierig machen, Beispiele zeigen und Punkte erläutern, die mir interessant erscheinen. Wer wissen möchte, wie das Ganze genau funktioniert, findet im Internet jede Menge Informationen und Anleitungen.
Das Prinzip
Das Prinzip ist einfach: Man nehme reale Filmaufnahmen und überlagere sie mit im Computer erzeugten 3D-Grafiken (3D-Compositing). Damit beides zusammenpasst, muss man die echte und die virtuelle Welt aufeinander abstimmen:
  1. Kameraparameter (Position, Brennweite)
  2. Reale Maße wichtiger Objekte in der Szene (und ggf. deren Bewegungen)
  3. Beleuchtung
Je mehr man beim Dreh über 1.-3. Bescheid weiß (und aufschreibt!), desto einfacher ist die passende 3D-Modellierung. In der Regel sollen die realen und virtuellen Objekte einander auch beeinflussen, z.B. bei Schattenwürfen, Verdeckungen oder gar Kollisionen von Objekten. Hierfür muss auf Basis von 2. die Form der realen Objekte als 3D-Modell (mehr oder weniger genau) nachgebildet werden.
Knifflig wird es, wenn sich die Kamera bewegt. Früher bedeutete das meist eine professionelle Materialschlacht, um die Kamerabewegungen zu erfassen, heute kann (leider sehr teure...) Software wie etwa Boujou aus fertigen Filmaufnahmen die Kamerabewegungen im Nachhinein berechnen. Notfalls geht es aber auch ohne teure Software, mit etwas mehr Tüftelei von Hand bzw. notfalls Freude an einem etwas wackligen Amateur-Trash-Look.
Beispiel: Ein niedlicher Saurier
Als Beispiel ein Ausschnitt aus meinem Kurzfilm Eine neue Theorie:

Ausstattung
Wer es selbst probieren möchte braucht mindestens*:
  • Eine Video-Kamera, ein 3D-Programm, ein Schnittprogramm
    (bei mir z.B. Cinema4d, Vegas)
* Und es soll Leute geben, die auch schon mit Webcams oder Telefonen Meisterwerke produziert haben. Wenn man dann noch eine 3D-Freeware wie Blender nimmt, rückt das 20-Euro-Special-Effects-Produktionsstudio in greifbare Nähe ...